Natürlich wohnen: Wie nachhaltige Materialien unser Zuhause verbessern
- möbel-check.com

 - 17. Mai
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Gesund wohnen heißt nicht nur, auf Ordnung und Ästhetik zu achten – auch die Wahl der Materialien spielt eine zentrale Rolle für unser Wohlbefinden. Immer mehr Menschen hinterfragen, woraus ihre Möbel, Böden und Wände eigentlich bestehen. Holz, Kork, Lehm und andere Naturstoffe liegen dabei im Trend. Doch wie nachhaltig sind diese Materialien wirklich – und worin unterscheiden sie sich? In diesem Beitrag betrachten wir die wichtigsten natürlichen Wohnmaterialien unter funktionalen, gesundheitlichen und ökologischen Gesichtspunkten.
Holz – der Klassiker mit vielen Gesichtern
Holz gilt als Inbegriff natürlicher Wohnqualität. Massivholzmöbel überzeugen durch Langlebigkeit, Reparaturfähigkeit und ein gutes Raumklima. Sie nehmen Feuchtigkeit aus der Luft auf und geben sie bei Trockenheit wieder ab – eine natürliche Klimaregulierung. Doch nicht jedes Holz ist gleich: Tropenholz etwa kann aus fragwürdiger Herkunft stammen, während regionale Hölzer wie Eiche, Buche oder Fichte meist ökologisch vertretbarer sind. Ein FSC- oder PEFC-Siegel gibt Orientierung. Auch die Verarbeitung spielt eine Rolle: Massivholz ist langlebiger als furnierte Pressplatten, enthält jedoch seltener Kleber oder Lösungsmittel.
Kork – elastisch, warm und unterschätzt
Kork stammt aus der Rinde der Korkeiche und wird meist als Bodenbelag oder Dämmstoff eingesetzt. Das Material ist schalldämmend, trittschalldämpfend, elastisch und fußwarm. Ökologisch punktet Kork durch seine nachwachsende Natur und die Tatsache, dass der Baum bei der Ernte nicht gefällt wird. Allerdings sollten Verbraucher auf schadstofffreie Versiegelungen und den Verzicht auf synthetische Bindemittel achten – vor allem bei großflächigem Einsatz in Wohnräumen.
Lehm – atmungsaktiv und raumklimafreundlich
Als traditionsreiches Baumaterial erlebt Lehm heute ein Revival – besonders in Form von Lehmputzen oder Lehmfarben. Er reguliert Feuchtigkeit, nimmt Gerüche auf und wirkt antistatisch. Gerade für Menschen mit Allergien kann Lehm eine reizfreie Alternative zu konventionellen Wandbeschichtungen sein. Allerdings ist Lehm empfindlich gegenüber mechanischen Belastungen und sollte im Innenbereich sorgfältig geplant werden.
Weitere Materialien im Vergleich
Neben den bekannten Klassikern rücken auch andere Naturmaterialien zunehmend in den Fokus:
Linoleum: Aus Leinöl, Holzmehl und Jute hergestellt – besonders für Böden geeignet, robust und antimikrobiell.
Bambus: Schnell wachsend, aber oft importiert – daher zwiespältig in der Ökobilanz.
Naturtextilien (z. B. Hanf, Schafwolle): Gut für Dämmung oder Möbelbezüge – wichtig ist die Herkunft und chemiefreie Verarbeitung.
Gesundheitsaspekt: Schadstoffarm wohnen
Ein häufig unterschätzter Vorteil natürlicher Materialien liegt in ihrer potenziell geringeren Schadstoffbelastung. Während konventionelle Möbel oder Böden mit Formaldehyd, Weichmachern oder Flammschutzmitteln behandelt sein können, bleiben unbehandelte Naturmaterialien oft „emissionsarm“. Dennoch gilt: Auch bei Naturstoffen lohnt ein Blick auf Herkunft, Verarbeitung und eventuelle Beschichtungen.
Fazit: Natürlich wohnen braucht Wissen
Nachhaltige Materialien bieten nicht nur ökologischen, sondern auch gesundheitlichen und ästhetischen Mehrwert. Wer bewusst wählt – etwa Massivholz statt Pressspan, Lehm statt Dispersionsfarbe oder Kork statt PVC –, verbessert das Raumklima, schützt die Umwelt und wohnt langfristig gesünder. Entscheidend sind dabei nicht nur die Rohstoffe, sondern auch deren Verarbeitung, Transport und Oberflächenbehandlung.